• from 14:00 until 18:30 o'clock (Europe/Berlin)

  • Liebe Interessierte und Aktive in Brandenburg,

    der Sommer neigt sich merklich dem Ende - seine Folgen werden uns weiterhin begleiten: Das Thema Wasserknappheit wird auch in Brandenburg gegenwärtiger und dringlicher - ausgetrocknete Flüsse, Ernteausfälle, Rückgang der Grundwasserstände und Waldbrände konfrontieren uns mit Fragen, die in vielen Ländern der Welt bereits seit Jahren den Alltag bestimmen:

      • Welche Strategien gibt es, um mit den klimawandelbedingt knapper werdenden Wassermengen auf unserem Planeten verantwortungsvoll umzugehen und wie löst man die Verteilungsfragen gerecht und nachhaltig?
    • Wie können wir unsere Wasserreserven wieder auffüllen bzw. nachhaltig nutzen und bewirtschaften?

    • Wie können wir den Wasserverbrauch verringern und welche Konzepte brauchen wir für die Landschaft, die Landwirtschaft und unseren Konsum?

      *

      Im Barnim werden diese Entwicklungen aktuell begleitet vom zunehmenden Trinkwasserbedarf der Wachstumsregion Bernau und dem Vorschlag, diesem mit der Bereitstellung durch Wasser aus Biesenthal zu begegnen.

    Verschiedenen Initiativen in Biesenthal engagieren sich daher in der Diskussion um die Verwendung ihres Wassers und sind auf der Suche nach einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Lösung für die wachsende Region, die die verschiedenen Interessen aller Betroffenen und der Ökosysteme berücksichtigt.

    Wir laden Sie und Euch daher ein, mit uns die Brücke zu schlagen von der globalen zur lokalen Ebene und miteinander ins Gespräch kommen, wie in Biesenthal und darüber hinaus ein zukunftsfähiger Umgang mit der Ressource Wasser gestaltet werden kann. Wir freuen uns auf Ihr Kommen, auf vielfältige Meinungen und einen lebendigen Austausch.

    Neben dem Programm gibt es Zeit zum Austausch bei einer Kaffeepause und einem abendlichen Imbiss (regional, saisonal, biologisch, vegan). Die Teilnahme ist kostenfrei.

    Das Programm finden Sie/findet Ihr anbei oder auch auf unserer Website unter https://venrob.de/veranstaltungen/kein-wasser-f....

    Ihre/ Eure Anmeldungen bitte bis zum 04.10.2022 unter: projektleitung@venrob.de.

    Mit herzlichen Grüßen,

    Nora Lust, Eva Röder (Naturpark Barnim) und Josephine Löwenstein (Wasserturmverein Biesenthal e.V.)

    1. 1 Comments
  • Kornelia Völker
    • Ich finde es super, dass Ihr dieses in unserem Land öffentlich und politisch verdrängte Thema aufgreift!! - Ich bin im Umwelt- und Klimabereich engagiert und habe dabei das Thema Wasser "entdeckt" und festgestellt, dass unsere Wasserkreisläufe auch in Deutschland inzwischen nicht mehr stimmen. Unsere Grundwasservorräte sind in den letzten Jahren immer weiter gesunken, selbst wenn es zwischendurch mal wieder ein Jahr mit fast "normalen" Regenmengen gab: Sie wurden - trotz lokaler Überschwemmungen (rauscht ungespeichert in die Meere ab) - selbst im Winter nicht mehr vollständig aufgefüllt .Leider wird das Thema eines vorausschauenden und auch verbindlichen Wassermanagements bislang trotz einer sich anbahnenden Wasserkrise in Deutschland von der Politik auf den höheren Politikebenen (Bund, Länderebene, große Städte) sträflich vernachlässigte bzw. einfach ausgeblendet. - Ein inzwischen ja dringend notwendiges Wassermanagement erfordert zeitnahe, öffentlich zugängliche/ transparente, regionale und unternehmensbezogene Verbrauchszahlen der Großnutzer! - Dieses Thema ist für uns in Deutschland inzwischen fast noch drängender als das CO2-Thema! Dennoch wird die Bevölkerung eher beschwichtigt bzw. zum hier überhaupt nicht zielführenden Dusch-, Wasch und Gießwassersparen angehalten. - Denn der eigentliche Großverbrauch findet nicht im öffentlichen, sondern im nichtöffentlichen Bereich statt! -
      Die Großnutzer und Großverschmutzer sind in der Industrie und dem Gewerbe zu finden (auch einer industriellen Landwirtschaft) und überhaupt nicht bei der allgemeinen Bevölkerung. Vom nichtöffentlichen Bereich werden gut 4/5 unserer Wasserressourcen genutzt (dies wohl im steigenden Ausmaß) und die öffentliche Wassernutzung umfasst dabei nur 1/5 (war sogar in vergangenen Jahren gesunken/ lt. einem Bericht der Verbände der Wasserwirtschaft von 2020).
    • Auffallend ist und gibt auch Anlass zur Sorge, dass das Bundesumweltamt (UBA) aufgrund politischer Versäumnisse bis heute - 2022 - bei den gerade genannten Verbrauchszahlen beim Wasser mit Zahlen von 2016 arbeiten muss (trotz der regional auch danach zunehmenden Dürreperioden). -
      Es entsteht der Eindruck, dass die Politik hier Transparenz und unangenehme Fragen der breiten Bevölkerung und auch Handlungskonsequenzen gegenüber der Industrie, dabei auch insbesondere die Energiewirtschaft vermeiden oder aussitzen will. Insbesondere die fossile Kohleindustrie und Atommeiler nutzen gewaltige Wassermengen zum Kühlen, die sie mit Ausnahmegenehmigungen dann auch in Hitzeperioden in einigen Fällen weiterhin aus den ohnehin schon aufgeheizten Flüssen entnehmen - mit fatalen Folgen für die Ökologie (nicht nur Fischsterben ...) . Unsere veraltete, rückständige Energiewirtschaft verbraucht mehr als 53 % der ohnehin riesigen 4/5 der nichtöffentlichen Wassernutzung (vgl. Internetseiten des UBA).
      Es ist kein Zufall, dass ich gezielt die höheren Politikebenen nenne. Diese ignorieren oftmals das geltende Selbstverwaltungsprinzip der umliegenden und nachgeordneten Kommunen bzgl. des Umgangs mit deren eigenen Wasserressourcen und dadurch letztendlich die Sicherstellung der langfristigen Bedürfnisse der allgemeinen Bevölkerung und auch der zukünftigen Generationen.
      Es wird von Verbänden der Wasserwirtschaft in ihrem Bericht 2020 bemän­gelt, dass jedoch in der Praxis teilweise folgenschwere politischen Entscheidungen mit faktischen Einschrän­kungen für die kommunale Selbstverwaltung erfolgen (S. 15); https://www.bdew.de/wasser-abwasser/branchenbil...
      Solche PolitikerInnen treffen bis heute- selbst in den Zeiten der Trockenheit - auch weiterhin immer wieder fatale Entscheidung mit Blick auf Nutzungsrechte und neue Industrieansiedlungen: Ein Beispiel ist der Bau des neuen T e s l a - W e r k e s in G r ü n h e i d e - ohnehin eine Region mit Wasserproblemen und zudem auch noch sandigen Böden, die nur schwer Wasser halten. Nicht nur hier werden einfach unsere Grundwasserressourcen rücksichtlos geplündert, denn hier geschieht die Nutzung dann über die aktuelle Wasserneubildungsrate hinaus. Die - im Gegensatz zu manchen PolitikerInnen - verantwortlich und vorausschauend mahnenden MitarbeiterInnen der Wasserwerke werden unter massiven politischen Druck gesetzt und so faktisch gezwungen.
      „Auch wenn Wasser im Pariser Abkommen nicht explizit erwähnt wird, ist es ein wesentlicher Bestandteil fast aller Klimaschutz- und Anpassungsstrategien. (S. 3). https://www.unesco.de/sites/default/files/2020-...

    Aufgrund der Bedeutung des Wassers für unser Leben sind die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung eine zentrale Aufgabe in der öffentlichen Daseinsvorsorge, dem entsprechend sogar Verfassungsrang eingeräumt wird. Dies bedeutet, dass Wasser als besonders schüt­zenswertes Gut „keine Handelsware, sondern ein empfindliches Allgemeingut ist.“ ( S. 15 ; https://www.bdew.de/wasser-abwasser/branchenbil...

    Wir sind bereits in eine Wasserkrise, die sich ohne zeitnahes und vorausschauendes Wassermanagement noch verschärfen kann und zwar in Richtung eines Kampfes ums Wasser, wobei die öffentliche Wasserversorgung faktisch durch fatale politische Entscheidungen bzw. Aussitzen und Nichthandeln immer mehr hinter die gewinnorientierten Interessen der Industrie- und Unternehmensinteressen zurückzufallen scheint.