Call for Papers: Wirtschaft neu denken – Erfahrungen aus der pluralen sozioökonomischen Hochschullehre

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

eine neue Generation von Lehrenden in der pluralen, sozioökonomischen Hochschulbildung sieht sich vor eine große Herausforderung gestellt: Bildungsprozesse anzustoßen, die Studierenden die Möglichkeit bieten, drängende gesellschaftliche Probleme zu reflektieren, einzuordnen, wissenschaftlich zu erörtern oder gar zu lösen. Dies scheint mehr denn je gefordert, nachdem insbesondere Ökonominnen und ihre Fakultäten trotz der weitreichenden Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008, der wachsenden Einkommens- und Vermögensungleichheit sowie der drohenden Klimakatastrophe an einem einseitigen Lehrkanon festhalten, der sich seit Jahrzehnten kaum verändert hat. Neben der theoretischen und methodischen Einseitigkeit erschweren auch diskussionsarme und rein reproduktive Lehr- und Prüfungsformate die Entwicklung der Reflexions- und Gestaltungsfähigkeiten der Studierenden.

Diesen Entwicklungen zum Trotz arbeiten immer mehr Fachwissenschaftler* innen und Fachdidaktiker* innen an pluralistischen Zielen, innovativen Inhalten und Formen sozioökonomischer Hochschulbildung. Ihre Vorschläge reichen dabei von einer milden Modernisierung der Lehrpläne mit realistischeren Modellen und aktuelleren Forschungsergebnissen, hin zu grundlegend neuen Lehr- und Lernformen mit über reine Wissensvermittlung hinaus gehenden Zielsetzungen.

Dieser Sammelband widmet sich den konkreten Erfahrungen von Lehrenden in der sozioökonomischen Hochschulbildung und möchte sie gleichermaßen bündeln wie teilen. Ziel ist es, Lehrenden Möglichkeiten der konkreten Realisierung innovativer, pluraler, sozioökonomischer Bildung aufzuzeigen und anzubieten. Neben pluralen Lehrinhalten sollen insbesondere auch plurale Lehrformen gewürdigt und erörtert werden. Leitend ist die Frage, wie eine sozioökonomische Bildung gestaltet sein muss, die eine orientierende, reflektierende und zu verantwortungsvoller Handlung befähigende Funktion in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft einnehmen kann.

Werdet Teil dieses erfrischenden Publikationsprojekts und reicht bis zum 31.08.2019 euren Beitrag ein!

Weitere Details zur Veröffenlichung des Sammeldbands findet ihr im angehängten Dokument.
Herzliche Grüße,
Harald Hantke

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    1. 2 Comment
  • Roy Rempt

    Danke für Eure Kritik + den Mut 'unsere' Bildungs-Kultur verbessern zu wollen!! Bildung müsste schon von Kindheit an so gestaltet werden, dass diese das Forschen fördert statt es zu ersticken, dass die Schule das einander Helfen, umsichtige Produzieren, Pflegen, Planen, Evaluieren, Analysieren, Priorisieren, Selbstmanagement, Kooperation,.. Übernahme von Verantwortung fördert, auf mitweltfreundliche oder global-freundliche Nachhaltigkeit, orientiert.
    .. Die "Schetinin-Schule" liefert dazu ein gutes Muster, kann aber (wie jede Technologie) auch missbraucht werden. Darum ist es auch wichtig, dass diese Schul-Form an staatlichen Schulen eingeführt wird, da staatliche Schulen gut kontrolliert werden(-können) und so auch fast alle Kinder in den Genuss einer solchen solidarischen Schul-Ausbildung kommen.
    .. Kinder lernen in "Schetinin-Schulen" nicht nur 'Nachhaltigkeit', 'Selbstwirksamkeit',.. solidarisch von wenig älteren Kindern/Jugendlichen sondern auch ganzheitlich in Werkstätten Gärten, kindgerechten Baustellen, beim Betrieb + der Pflege der Schule, Werkstätten, Gärten + der Pflege der Nachbarschaften (Menschen + Betriebe im Umfeld,..) + Pflege der Struktur im Umfeld (Straßen, Wege, Plätze, Parks, Wald,..)…
    .. Die Schule gehört quasi den Schüler/inne/n und ist ein Selbstversorgungs-Unternehmen, wie eine SoLaWi oder besser wie ein gut funktionierender Staat, ein gut funktionierendes Dorf,… 'öko·sozial·fair', 'mitweltfreundlich', 'global-freundlich', solidarisch, beteiligend, die 'Nachhaltigkeit'/NachWirkungen beachtend, stets analysierend, forschend, erfindend,… die positiven Antriebe fördernd. » https://www.youtube.com/watch?v=dpHB8kH3yVg
    .. Ich weis von den Kritiken, die auch auf "Wikipedia" veröffentlicht sind. Aber ich meine, sie sind aus imperialer Sicht beschrieben und zudem gilt das "keine Technologie frei davon ist, missbraucht zu werden" und auch die Schetinin-Schule kann noch besser gemacht werden. Die imperiale Sicht ist aber 'unsere' verzerrte Sicht und damit die verklärende Fehler-Quelle.
    .. Mit dem Muster der "Schetinin-Schulen" (plus einigen Anpassungen/Verbesserungen) könnten 'wir' (m.E.n.) alle Wunsch-Ziele im Bereich der Bildung erreichen.
    .. Prof Dr Maya Goepel (WBGU beyond_ideology) besuchte einst die "Laborschule" in Bielefeld, die viel Ähnlichkeit mit der Schetinin-Schule hat. Siehe Interview-Video von Jung+Naiv mit Maya Goepel » https://www.youtube.com/watch?v=3vhuFlVGBeI
    .. Solche Schulen dürfen keine Elite-Schulen sein, damit keine Ungerechtigkeit entsteht, was Neid + Gewalt/Gewaltbereitschaft/GewaltAkzeptanz fördert, und noch stärker den sog. Rechtsruck fördern würde, wie auch die Ablehnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auch heute schon die Folge des starken BildungsGefälles ist.
    .. Der Weg zu dem flächendeckenden Bildungs-Muster könnte am leichtesten mit einer "Ideen-Werkstatt" oder "Zukuntswerkstatt" oder einem "Zukuntswerkstatt-Wiki" gefunden werden, wenn das gewollt ist.
    .. Bei Interesse an weiterem Support meldet Euch bei mir.