• from 19:00 until 20:30 o'clock (Europe/Berlin)

  • Zum europäischen Blick auf Afrika – aus Anlass der Diskussion um das Graffito von Goin in Ulm

    Im Juli 2022 gingen in Ulm die Wogen hoch. Der international bekannte Streetart-Künstler Goin wollte an der Fassade des EinsteinHauses der Ulmer Volkshochschule ein Graffito anbringen. Motiv: Ein kleiner schwarzer Junge steht auf einem hohen Bücherstapel und richtet seinen Blick in die Ferne. Dazu die Aufschrift „Knowledge is Key to Peace“ (Wissen ist der Schlüssel zum Frieden). Viele Menschen in Ulm fanden das höchst treffend, zumal mit dem EinsteinHaus der vh ein Ort bereitstand, der besonders exponiert für diesen Gedanken zu sein schien. Und dennoch hat die vh den Kunstverein gebeten, das Motiv nicht anzubringen, und der Künstler GOIN hat dort letztlich nicht gesprayt.

    Warum? Warum hielt man es dort für problematisch, dieses Motiv zu zeigen? Steht es nicht für Schulbildung und Frieden? Andererseits: Steht es nicht auch für den europäischen Blick auf Afrika? Für einen Blick, der Afrika als „Krisenkontinent“ noch immer stark auf Hilfsbedürftigkeit reduziert, auf die Notwendigkeit europäischer Wohltätigkeit? Und weiter: Macht es einen Unterschied, ob das Graffito in einem afrikanischen Land gezeigt wird oder in einem europäischen?

    Wir wollen diese Diskussion jetzt wieder aufnehmen, weil es so notwendig ist, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, warum viele Darstellungen, Begriffe, Namen zwar eine lange Tradition haben, aber heute unter dem Aspekt des (Alltags-) Rassismus kritisch hinterfragt werden. Als Einstieg ins Gespräch dient uns der Film „white charity“, der sich mit „Schwarzsein & Weißsein auf Spendenplakaten“ beschäftigt.

    Ort: m25, Münsterplatz 25, Ulm
    Veranstalter: Ulmer Netz für eine andere Welt e. V. und Verein Ulmer Weltladen e. V.

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