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  • Einfach leben - 40 Jahre Wagenleben in Kassel
    22.07. – 04.08.22: Zukunftslabor und Kunstaktion auf dem ZukunftsDorf22

    Alternative Wohnformen kommen in den letzten Jahrzehnten auf Grund des gesellchaftlichen Wandels verstärkt in Mode. Mobile Häuser als nachhaltiges und naturnahes einfaches Wohnen sind in aller Munde.

    Vor genau 40 Jahren zur documenta 7 entstand in Kassel bei dem Künstler:innenkollektiv "1a Kasseler" der erste Wagenplatz mit dem Namen Hotz-N-Plotz (Hochdeutsch: „Hat es einen Platz?“). Unterstützt wurde dies durch den Aktionskünstler Joseph Beuys. In Folge dessen wurde vermehrt über temporäre alternative Lebens- und Wohnformen im städtischen Raum nachgedacht und auch weiterhin erprobt. Es bildeten sich im universitären Rahmen über die Jahrzehnte weitere Wagenplätze von Studierenden als experimentelle und interdisziplinäre Wohn- und Studienprojekte aus, um brachliegende Flächen zu nutzen und dabei das Wohnen mit Bauwägen im städtischen Raum erlebbar zu machen.

    Dies beschreibt ein Zeitdokument zum Selbstverständnis des Wagenplatzes „K18“ (1989):
    „Das 'Leben in temporären Strukturen', das flexibel ist und keine Spuren hinterläßt, sehen die BewohnerInnen als Alternative zu Stein, Holz und Stahl. Das Leben in selbstausgebauten Wagen ermöglicht eine selbstbestimmte, nicht durchgeplante, von Eigentum und Politik unabhängige Aneignung städtischer Räume.“

    Heute streben immer mehr Menschen nach einem einfachen, überschaubaren und zukunftssicheren Leben. Konzepte von Tinyhouse-Siedlungen und -Dörfern entstehen und werden auch vielerorts dankend angenommen. Doch immer wieder sind die Verwaltungsstellen ratlos und wissen mit dieser Wohnform nicht umzugehen. Die veraltete Rechtslage ist uneindeutig, dabei sind Möglichkeiten zu Hauf vorhanden, wie positive realisierte Beispiele von progressiven Kommunen zeigen.
    Nun nach 40 Jahren werden auch in Kassel Mobilheime, insbesondere Bauwägen und Tinyhäuser, immer noch regressiv behandelt. Dabei hat die Stadt Kassel schon seit Jahrzehnten den Auftrag alternative Wohnformen in der Stadtlandschaft zu etablieren.

    Wie können wir also eine Zukunft gestalten, in der die Menschen selbstbestimmt und eigenverantwortlich im Einklang mit der Natur leben können?
    Braucht es mehr Raum für alternative Wohnkonzepte? Insbesondere auf rechtlicher Ebene?
    Die Erfahrungen vieler Menschen mit mobilem Eigenheim sagt ja.

    Wir wollen vom 22.07.22 bis 04.08.22 mit euch auf dem Zukunftsdorf22 (hinter dem Sandershaus) in einem Zukunftslabor Konzepte diskutieren, erarbeiten sowie gemeinsam austauschen wie eine nachhaltige und zukunftsgerechte Gesellschaft mit selbstbestimmten Wohnen und Leben aussehen kann.

    Beuys hat die Stadt verwaldet, wir wollen sie entsprechend lebendig, vielfältig und zukunftsgerecht bewohnbar machen.

    Kommt daher gerne im ZukuntsDorf22 vorbei.
    Informationen zum ZukunftsDorf22: www.zukunftsdorf22.org

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