Humus Festivals

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Einleitende Worte

aus einem Entwurf des Oya-Artikels „Den Boden feiern“
– Interview mit Lauritz Heinsch (Entwickler, Gründer & Veranstalter der Humus-Festivals) –

„Nach der Jungfernfahrt „Observe and Play“ im Jahr 2016 fand das Humus-Festival im Juni des Folgejahres in voller Blüte unter dem Motto „Play and Observe“ statt. Ein Beispiel wie altes Wissen und junge Impulse zusammengedacht werden können.

Ich habe 2013/14 mit dem Permakultur-Studium an der PK Akademie Berlin, der Wildnispädagogik-Ausbildung bei der Wildnisschule Wildniswissen und als Botschafter für Foodsharing.de angefangen. Dabei habe ich stets aufs Neue verblüfft feststellen dürfen, dass diese Themen so dermaßen dicht bei einander liegen und die Netzwerke doch noch kaum voneinander wissen.

Ob Menschen essbare Landschaften anlegen, Zeichen der Natur lesen lernen oder in der Stadt gerettetes Essen fairteilen – immer geht es darum, sich der Erde und ihren Bewohnern auf eine respektvolle Weise zuzuwenden.

Ich spiele gerne sowohl mit den mir bekannten Methoden und Werkzeugen der Wildnispädagogik als auch mit denen der Permakultur und probiere, wo es mir treffend erscheint Kombinationen aus, deshalb ist mir das Brückenbauen so wichtig. Es sind scheinbar »moderne« Herangehensweisen, aber ihre Wurzeln reichen weit hinter die Neuzeit zurück.

Tatsächlich lagen zwischen Geburt der Idee und Grundstücksfindung gerade mal wenige Monate. Witziger Weise trat der gute Friedrich vom Kulturgut Freiland e.V. in der Nähe von Alt-Tellin in Vorpommern mit dem Wunsch an mich heran auf ihrem Gelände eine Permakultur-Veranstaltung auszurichten.

Ein ehemaliger Kies-Tagebau, in dem sich drei Seen gebildet haben und Büsche, Bäume und wilde Weiden wuchern. Wir haben uns gefragt: Wie können wir den Platz durch unser Hiersein bereichern, wie können wir pflegnutzen statt nur zu konsumieren?

Auf den Namen des Festivals kam ich, weil in der Humusschicht das Leben pulsiert und sich das Potential versteckt, dass sich alles miteinander verbinden kann. Die Permakultur kümmert sich um ihren Aufbau, die Wildnispädagogik besingt ihre Qualitäten für alle Wesen und beim Hummus kommt das Foodsharing ins Spiel.

Er entsteht jeden Tag neu und ist zum Teil Jahrtausende alt. Humus bildet sich in einem kreativen Prozess, in dem alle beteiligten Tiere, Pilze und Bakterien »einfach machen«, statt von irgendeiner Organisation gesteuert zu werden.

Ich habe, über mittlerweile 3 Jahre, viel Hirnschmalz in den Entwurf eines Modells gesteckt, welches die Selbstorganisation und -regulation auf dem Fest und vorab in der Orga unterstützt. Ich möchte die Grenzen zwischen Veranstaltern und Teilnehmern auflösen, damit sich Selbstermächtigung und Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen, in Bezug auf sich und eine Gruppe einstellen kann. Man wird eingeladen durch verschiedene Gruppen, in verschiedenen Größen, Zusammensetzungen und mit verschiedenen Qualitäten und Aufgaben zu wandeln.

*Ich greife der Erfahrung ungern vorweg, deshalb wenn ihr die Möglichkeit habt, fühlt Euch hiermit eingeladen euch selbst ein Bild zu machen und es direkt mitzugestalten. Einen kleinen Vorgeschmack findet ihr in der Rubrik „Veranstalten“ in den Humus-Prinzipien unter „08. Selbstorganisation.“. *

Damit dies gut gelingen kann, soll es nur eine kleine Veranstaltung sein, über den Daumen gepeilt etwa 120 Leute.

Alles fängt damit an, dass wir uns auf dem Gelände einrichten.

Vor dem Festival findet das Seed-Camp statt, für alle, die es nicht abwarten können und beim Aufbau der Infrastruktur, wie beispielweise Komposttoiletten, Wasser, Solarduschen, Küche, Lebensmittelrettungseinsätze, …, mitwirken möchten, was eben so anfällt, wenn man als wachsende Gemeinschaft ein Camp aufschlägt.

Es geht dabei schon darum den Ort für die Nachkommenden vorzubereiten, allerdings ist es mindestens ebenso wichtig miteinander zu sein und die Ruhe vor dem Ansturm zu erleben. Diese 4 Tage Seed-Camp sind ein kleines Humus für sich, ebenso wie das, sich an das Fest anschließende, Crop-Camp.

Das Fest selbst steht unter einem zuvor ersonnenen Motto, dieses ist eine Neuschöpfung aus einem Permakultur-Prinzip, einem zentralen Punkt aus der Wildnispädagogik und des Foodsharings.

Jedoch ohne Erwartungshaltung, dass etwas bestimmtes zu passieren hat, so sprudelt die Kreativität und der Flow kann sich einstellen.

Beispielsweise habe ich “Maintain a Field“ (von „Obtain a Yield“ und „Earth- und Peoplecare“) für das Humus 2018 in Broock ausgesucht, da es sukzessiv wirklich sehr gut passt. Hierzu Fragen? Immer her damit (:

2017 gab es Workshops zum Bau von Kompostklos, einer Strohballenbrücke, einer schwimmenden Sauna, Pflanzkohleherstellung, Bokashi Komposteimern, Thai-Yoga-Massage, Befreiung von Stimme, Atmen und Bewegung, Impro-Theater, Tadelakt, Geschirr selbstmachen, die Flake und und und…

…und es gab nicht nur Praxis-Workshops, sondern auch Theoretisches, zum Beispiel in Vorträgen über Permakultur, den Wald, foodsaving worldwide, Heilpflanzen, Beurteilung und Behandlung der wichtigsten medizinischen Basisprobleme und und und…und Bands unplugged.“

Tags: Permakultur, Handwerk, Humus, wildnispädagogik, Soziokratie, Foodsharing, Festival, flake
Topics: Energy, Environment and Nature Protection, Education and Communication, Nutrition, Consumption, and Agriculture, Art, Culture und Leisure Activities, Money and Finance, Construction and Living, Climate Protection

Related Projects/Groups: Lehrpfad zum/zur Wildgestalter*in - Jahrgang 2023, Lernpfad zum/zur Wildgestalter*in - Jahrgang 2023, Lernpfad zum/zur Wildgestalter*in - Jahrgang 2024, “WILD” – Wer neue Pfade gehen will, muss alte Wege verlassen


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Created on: 08/18/2017
Last updated on: 12/17/2019

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Project administrator:  Lauritz Heinsch , Humus-Festival 2017

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