Wie entwickelt sich unsere Gesellschaft, wenn das Geld weg ist?

Mit der Abschaffung des Geldes schaffen wir erst die Voraussetzungen dafür, dass sich etwas ändern kann. Es gibt viele Konzepte für diese Entwicklung, wie Degrowth, Post-Growth, Doughnut-Ökonomie, Commonismus, und andere. Es sind Ideen von Menschen, die sich Sorgen darüber machen, was uns die Wissenschaftler voraussagen. Nämlich, dass es zum Kollaps kommt, wenn wir so weiterwirtschaften wie in den letzten 50 Jahren.
Aber solange es Geld und die Marktwirtschaft in der heutigen Form gibt, muss es auch Wachstum geben, weil Wachstum das Gesetz der Marktwirtschaft ist.

Ungefähr ein Viertel unserer Gesellschaft wäre bereit, alternative Lebensformen zu akzeptieren. Das ist der Prozentsatz derer, die auch grüne Parteien wählen würden. Wenn also ein Viertel der Gesellschaft beginnen würde, Konzepte von Degrowth nachzuleben und weniger zu konsumieren, müssten die restlichen 75% umso mehr konsumieren, damit das von den Ökonomen geforderte Wachstum generiert wird.

Wenn wir aber das Geld abschaffen, wäre eine Situation erreicht, in der jeder Mensch frei entscheiden kann, seinen Konsum fortzusetzen oder nicht.

Aber es ist nicht einfach, sich eine Welt ohne Geld vorzustellen. Wir denken, dass das nicht möglich ist, weil wir so gierig sind. Aber wir müssen davon ausgehen, dass wir uns schnell ändern werden und dann ganz anders denken und uns anders verhalten werden. Es ist auch klar, dass wir Angst haben vor einer solchen Situation. Heute leben wir sicher in Käfigen. Der Geldbetrag, über den wir verfügen, sind die Gitterstäbe. Wir versuchen oder wir sind gezwungen, unser Geld bis zum Limit auszugeben. Es ist wie bei einem Tier, das nach draußen möchte und nicht kann. Wir stecken unsere Arme durch das Gitter soweit es geht, indem wir Kredite aufnehmen.

Die meisten Käfige sind klein aber es gibt auch große Käfige reicher Menschen. Aber auch die Käfige der reichsten Menschen sind nicht unendlich groß, da sie nicht über alles Geld frei verfügen können, weil es zum größten Teil in der Wirtschaft angelegt ist.

Wenn das Geld weg ist, verschwinden diese Gitterstäbe und wir sind plötzlich in Freiheit. Wir wissen heute nicht, wie wir uns dann verhalten werden. Selbst wenn wir ein Experiment mit einer begrenzten Menschengruppe machen würden, die in einer Gemeinschaft leben, in der es kein Geld gibt, sind wir nicht wirklich frei. Diese Menschen wissen, dass sie von Käfigen umgeben sind und dass die Zeit dieser Freiheit begrenzt ist.

Wir können nur versuchen, uns vorzustellen, wie sich Tiere verhalten, die plötzlich ihre Freiheit bekommen. Wenn wir nicht vollkommen ausgehungert sind, und das sind wir ja im Moment nicht, werden wir uns bestimmt nicht auf das erstbeste Opfer stürzen sondern wir werden erst einmal vorsichtig erkunden, was Freiheit ist.

Schon nach wenigen Tagen werden wir unser Verhalten ändern, wenn wir merken, dass wir alles geschenkt bekommen. Viel früher als die Feststellung, dass wir nichts verdienen, weil ja das Gehalt oder der Lohn sowieso meist erst am Monatsende erwartet wird.

Es wird schon damit beginnen, dass wir nicht auf die Preise schauen. Wir werden uns das Obst und Gemüse aus regionalem biologischen Anbau nehmen, das wir bisher liegen gelassen hatten, weil es uns zu teuer war. Und vielleicht denken wir darüber nach, dass ja ebenso viel Arbeitskraft dort drin steckt wie im Gemüse aus Billigproduktion.

Und die Gier wird aus unserem Leben verschwinden, weil wir uns einfach nehmen können, was wir zum Leben brauchen.

Es handelt sich um ein großes Abenteuer der ganzen Menschheit. Ein Aufbruch in eine neue Dimension der Gesellschaft, vergleichbar mit einer Marsmission. Oder eine Mission zur Abwehr eines großen Meteoriten, der auf die Erde zufliegt. Als einen solchen Meteoriten könnte man sich auch die Gefahr eines Kollapses vorstellen, auf den wir uns zubewegen, wenn wir das Wachstum nicht stoppen.

How does our society develop when the money is gone?

With the abolition of money, we are creating the conditions for something to change. There are many concepts for this development, such as degrowth, post-growth, donut economy, commonism, and others that are concerned about what scientists are predicting. Namely, that there will be a collapse if we continue to do business as we have for the past 50 years.
But as long as there is money and the market economy as it is today, there must be growth, because growth is the law of the market economy.

About a quarter of our society would be ready to accept alternative ways of life. That is the percentage of those who would vote for green parties too. So if a quarter of society began to relive concepts of degrowth and consume less, the remaining 75% would have to consume even more in order to generate the growth demanded by economists.

But if we abolish money, a situation would be reached in which everyone can freely decide whether to continue consuming or not.

Now, when we think about whether it would work, we have to assume that we will think differently and act differently. It is clear that we are afraid of such a situation. Today we live in cages. The amount of money we have is the bars. We are constantly trying or forced to spend our money to the limit. It’s like an animal that wants to go outside and can’t. We stick our arms through the bars as far as we can by taking out loans.

Most of the cages are small, but there are also large cages for rich people. But even the cages of the richest people are not infinitely large, since they cannot freely dispose of all money, because most of it is invested in the economy.

When the money is gone, these bars disappear and we are suddenly free. We do not know today how we will act then. Even if we were to do an experiment with a limited group of people who live in a community where there is no money, we are not really free because these people know that there are still cages and that the time of this freedom is limited.

We can only try to imagine how animals behave when suddenly given their freedom. They will first carefully explore what freedom is.

After just a few days, we will change our behavior when we notice that we have received everything for free. Much earlier than the fact that we don’t earn anything because the salary or wages are usually not expected until the end of the month anyway.

It will start with the fact that we don’t look at the prices. We will take the fruits and vegetables from regional organic cultivation that we had previously left because they were too expensive for us.

It is a great adventure for all of humanity. A departure into a new dimension of society, comparable to a Mars mission. Or a mission to fend off a large meteorite that is approaching Earth. Such a meteorite could also be thought of as the danger of collapse, which we are moving towards if we do not stop economic growth.