Abschlussworkshop – Einladung

Energiewende in Deutschland – Wie sehen Bürger:innen die aktuelle Umsetzung und was wünschen sie sich für die Zukunft?

Abschlussworkshop zu den Ergebnissen des Forschungsvorhabens „Akzept – Wirkungen von Eigenversorgung und Mitgliedschaft in Bürgerenergiegesellschaften auf soziale Ungleichheit und deren Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende“

  1. September 2022, 10:30 bis 12:30 Uhr

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Wird die deutsche Energiewende als geschlechter- und sozialgerecht wahrgenommen?`

Die Umgestaltung des nationalen Energiesystems und die Ermöglichung von 100% erneuerbaren Energien in allen Sektoren erfordert nicht nur gesetzgeberische Maßnahmen, sondern auch einen breiteren gesellschaftlichen Wandel, der die aktive Beteiligung der Bürger*innen gewährleistet und ihre Bedürfnisse berücksichtigt. Ein erster wichtiger Schritt besteht darin, die öffentliche Akzeptanz der Energiewende zu erhöhen. Um eine Akzeptanzpolitik zu verfolgen, ist es wichtig, jede*n Bürger*in zu erreichen, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Alter oder Einkommen. Daher müssen nicht nur die technischen Aspekte des Energiesystems verstanden werden, sondern auch die soziokulturelle Dimension. Demnach ist es notwendig zu verstehen, wie das Energiesystem durch soziokulturelle Faktoren wie Geschlecht oder Alter geprägt wird und wie eine höhere Akzeptanz der Energiewende zu einem gerechten Energiesystem beitragen kann.

Dieses Working Paper ist ein Ergebnis des Projekts „Akzept“, das von WECF Deutschland gemeinsam mit Fraunhofer ISI geleitet und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde. Ziel des Projekts ist es, die Wahrnehmung der Energiewende durch die Bürger*innen sowie deren nicht-monetäre und monetäre Auswirkungen zu untersuchen. Mit Hilfe eines “Mixed-Methods”-Ansatzes wurden die Wahrnehmungen der Bürger*innen durch Umfragen und einer Reihe von Workshops herausgearbeitet. Das vorliegende Paper ist in das Forschungsprojekt eingebettet und stellt die Ergebnisse der Workshop-Daten vor. Ziel dieses Papers ist es, die Daten aus einem sozial- und geschlechtergerechten Blickwinkel zu analysieren und die folgende Forschungsfrage zu beantworten: „Wie nehmen die Bürger*innen die von der Bundesregierung initiierte Energiewende unter dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit wahr?“

Diese Frage ermöglicht es, die Wahrnehmung der Bürger*innen in Bezug auf die Risiken und Chancen zu ermitteln, die die Energiewende für verschiedene, vor allem marginalisierte gesellschaftliche Gruppen bietet. In diesem Zusammenhang liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Frauen* als eine der am stärksten unterrepräsentierten Gruppen und darauf, wie ihre Chancen zur Teilnahme an der Energiewende wahrgenommen werden.

DOWNLOAD 👉 https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/d...

Abschlussworkshop
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Die Energiewende hat Umweltauswirkungen, z.B. ein Windpark oder PV-Freiflächenanlage in der Nähe. Die Energiekosten sowie zusätzliche Belastungen steigen wegen der Energiewende. Insbesondere für diejenigen war das ein Thema, die sich bisher nicht finanziell an der Energiewende beteiligt haben.
Stimmt das so?

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An der Energiewende nehmen weniger Frauen als Männer teil.
Warum?
Ursache könnte sein, dass sie in Deutschland weniger in technischen Bereichen geschult sind als Männer.
Ein anderer Aspekt ist, dass sie auch weniger in die Energiewende investieren können, weil Frauen mehr von Armut betroffen sind als Männer.
Was sind eure Erfahrungen?

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Folgende Frage wurde in FacebookPost gestellt:

Kümmert sich eine Frau oder ein Mann um die technischen Fragen in Ihrer Energiegenossenschaft? Wer um die organisatorischen?

Anbei die Kommentare:
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Wird die Energiewende in Deutschland als geschlechter- und sozialgerecht wahrgenommen?

WECF Deutschland hat Workshops mit in der Energiewende aktiven und nicht-aktiven Personen durchgeführt. Ziel dieser Workshops war, zu erarbeiten, ob die Energiewende in Deutschland als geschlechter- und sozialgerecht wahrgenommen wird und ob diese Wahrnehmung das Akzeptanzverhalten von Bürger:innen beeinflusst. Die Ergebnisse der Workshop-Befragungen zeigten, dass die Energiewende und die Partizipationschancen für unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen weitgehend als ungerecht empfunden werden. Viele der Workshop-Teilnehmer:innen schätzten allerdings die Ungleichheiten zwischen verschiedenen Alters- und Einkommensgruppen als gravierender ein als genderbedingte Ungleichheiten. Diese Beobachtung und die Vernachlässigung von Genderaspekten im Energiesektor hängt u.a. damit zusammen, dass der Energiesektor noch immer männlich-dominiert und androzentrisch geprägt ist.

5 Kernaussagen:

  1. Zugangs- und Partizipationschancen hinsichtlich der Energiewende in Deutschland werden generell als ungleich verteilt wahrgenommen. Diese Wahrnehmung zeigt sich vor allem bei Personen, die bereits aktiv an der Energiewende teilhaben (bspw. innerhalb von Energiegemeinschaften).

  2. Sowohl in der Energiewende aktive als auch nicht-aktive Personen schätzen die Zugangs- und Partizipationschancen als ungleich für unterschiedliche Alters- und Einkommensgruppen ein.

  3. In der Energiewende aktive Personen tendieren dazu, die Energiewende als geschlechtergerecht einzustufen. Dies kann damit erklärt werden, dass der Energiesektor (inklusive Bürger:innenprojekte/Energiegemeinschaften) noch immer männlich-dominiert ist und dass eine androzentrische Perspektive Genderaspekte vernachlässigt.

  4. Wird die Energiewende als geschlechterungerecht empfunden, werden u.a. die Unterrepräsentation von Frauen in MINT-Fächern oder geschlechterbedingte ökonomische Ungleichheiten als Erklärung angeführt.

  5. Als gesellschaftliche Gruppen, die Barrieren hinsichtlich der Teilhabe an der Energiewende erfahren, werden u.a. Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund, junge Menschen und Menschen mit Behinderung angeführt.