Kommunalwahl. Wahlprüfsteine zum Kliimaschutz vom Klimabündnis Dortmund

Die Antworten der Parteien zu den Fragen des Klimabündnisses sind sehr aussagekräftig, auch nicht Antworten sind interessant.

Schaut Euch mal die Seite des Klimabündnissses an, vielleicht auch für Euer Engagament vor Ort interessant.

Liebe Grüße

Sebastain

https://www.klimabuendnis-dortmund.de/wahlpruef...

Kongress zu Utopien und Transformation

Hey,

ein richtig spannendes Programm bietet der Kongress "Zukunft für alle". Mit über 250 Sprecher*innen und Referent*innen werden Themen zu vielen gesellschaftlichen Belangen einer großen Transformation besprochen.

Schaut mal ins Programm und meldet Euch für Workshops an.

https://zukunftfueralle.jetzt/

Beste Grüße

Sebastian

Gesellschaft der Ideen

Hier nochmal der Hinweis auf die Förderrichtlinie "Gesellschaft der Ideen" des BMBF. Jede*r (auch natürliche Personen) kann teilnehmen.

Schaut Euch die Anforderungen an und reicht Eure Ideen bis zum 30.06.2020 ein.

Ihr habt im Moment kein eigenes Projekt, dann meldet Euch gerne. Das Demographie Netzwerk e.V. möchte gerne mit Euch arbeiten.

Anforderungen Link: https://www.gesellschaft-der-ideen.de/files/202...

Viel Spass

Wir müssen neue Kollektive bilden.

"Wir müssen unseren Blick in die Zukunft richten. Wir müssen aufhören, unsere Unzufriedenheit in Umfragen und der Litanei schlechter Nachrichten in den Medien zu konsumieren. Wir müssen Alternativen in Betracht ziehen und neue Kollektive bilden. Wir müssen einen Zeitgeist abschütteln, der uns einschränkt, und erkennen, dass wir gemeinsame Ideale haben." Rutger Bregman (2017) in 'Utopien für Realisten'

Kennt Ihr eigentlich die TD-Academy?

Transdisziplinäre Forschung will komplexe gesellschaftliche Probleme lösen und wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn fördern. Das Potenzial für eine solche Wirksamkeit muss aber systematisch im Forschungsprozess aufgebaut werden. Auf der Plattform „td Academy“ entsteht dafür eine Wissensbasis, die entlang von vier Themen organisiert ist: Problemkonstitution, Partizipation gesellschaftlicher Akteure, Wissensintegration und Übertragbarkeit der Ergebnisse. Für jedes Thema wird die Wissensbasis Gestaltungsmöglichkeiten und Methoden anbieten, mit deren Hilfe transdisziplinär Forschende das Potenzial zur Wirksamkeit ihrer Projekte erhöhen können.

Registriert Euch und nutzt den Fundus an Wissen über Transdisziplinäre Forschung und Wissensintegration.

Registierung: https://td-academy.de/user/register

Die Virtuelle Akademie für Nachhaltigkeit der Uni Bremen

Hi Zusammen,

ich sucht noch nach mehr Input zum Begriff Soziale Nachhaltigkeit oder wollt wissen wie Stiftungen eigentlich funktionieren? Ihr wollt Euch mit sustainability marketing beschäftigen oder andere Inputs und Ideen zu Nachhaltigkeit bekommen. Dann schaut doch mal bei der Virtuellen Akademie für Nachhaltigkeit. Vielleicht findet Ihr auch ein spannendes Thema für die nächste Hausarbeit.
Hier ein Erklärvideo: https://youtu.be/ePC2tTHr2jA
Unter www.va-bne.de findet Ihr Online Lehrveranstaltungsreihen von renommierten Experten aus unterschiedlichen Disziplinen und das KOSTENLOS.

Das Freie Kollektiv für sozial-ökologische Transformation ist der ideale Ort für diese Art des Lernens.

Viel Spass dabei

Sebastian

Keimzellen für die Transformation

Möglichkeitsräume
Eine wichtige Perspektive fehlt bislang in der Debatte um De-growth: die räumliche. Es geht um mehr als Flächenverbrauch und Siedlungswachstum. Ins Blickfeld müssen die räumlichen Auswir-kungen von Politiken und die Voraussetzungen für wachstumskri-tische Aktivitäten rücken. Eine Einführung in das Zusammenspiel von Raum und Postwachstum. Der gesamte Artikel ist angehängt.

All you need is less! Nico Paech stellt sein neues Buch vor.

Nichts tun als Strategie für eine Postwachstumsära. Nico Paech stellt sein Buch vor:

https://youtu.be/jsIRWv79mr8

Warum bei Covid-19 der Ausnahmezustand herrscht und Staaten beherzt handeln – aber angesichts der globalen Klimakrise untätig bleiben

Text von: Fabian Scheidler: Mit zweierlei Maß

     Warum bei Covid-19 der Ausnahmezustand herrscht und Staaten beherzt handeln – aber angesichts der globalen Klimakrise untätig bleiben

Deutschland und andere Industriestaaten erlegen ihren Bevölkerungen und ihrer Wirtschaft ein Schockprogramm auf, um die Corona-Epidemie einzudämmen. Dabei werden Maßnahmen ergriffen, die ohne Beispiel in der jüngeren Geschichte sind: Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit und die Freiheit der Person werden suspendiert, ebenso das Grundrecht auf Asyl. Große Teile der Wirtschaft werden lahmgelegt.

Vergleicht man diese Maßnahmen mit der Reaktion auf eine andere, weitaus schwerwiegendere Krise, die Bedrohung des Lebens auf der Erde durch Klimawandel und Artensterben, fällt ein deutlicher Kontrast ins Auge:
Während sich die Staaten in der Corona-Epidemie als extrem handlungsstark erweisen und für die Gesundheit ihrer Bürger:innen auch auf kurzfristige Wirtschaftsinteressen keine Rücksicht nehmen, ist in der Klimafrage seit 40 Jahren so gut wie nichts passiert.Forderungen nach wirkungsvollen Klimaschutzmaßnahmen werden regelmäßig mit dem Verweis abgeschmettert,dass man nicht in die Freiheitsrechte von Menschen und Unternehmen eingreifen könne. Kurzstreckenflüge verbieten?
Unmöglich! SUVs in Innenstädten untersagen? Undenkbar! Kohleausstieg bis 2025?Gefährdet Arbeitsplätze! Fleischkonsumdrosseln? Ökodiktatur!
Autokonzerne zum Bau von öffentlichen Verkehrsmitteln umfunktionieren?
Kommunismus!

Doch angesichts des Virus ist plötzlich fast alles möglich:
Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier haben öffentlich darüber nachgedacht, große Industriekonzerne vorübergehend zu verstaatlichen, um sie vordem Kollaps zu bewahren. Billionen schwere Rettungspakete werden international auf den Weg gebracht, um die Wirtschaft vor dem Zusammenbruch zu bewahren – Geld, das für einen sozial-ökologischen Umbau angeblich nie da war.

Dieser Kontrast ist umso seltsamer, als die Corona-Epidemie selbst nach den düstersten Prognosen um vieles weniger tödlich ist als ein ungebremstes Klimachaos. Gewiss: In der Pandemie müssen wir Menschen schützen, vor allem die Risikogruppen. Aber warum gilt nicht das Gleiche für Klimaopfer? Wenn bei Corona das Vorsorgeprinzip gilt, dann muss es beim Klimaschutz ebenso gelten. Hinzukommt, dass die wissenschaftliche Basis für eine Einschätzung der Gefährlichkeit von Covid-19 noch sehr dünn ist. Im Falle des Klimas liegen dagegen Jahrzehnte weltweiter Forschung vor, die übereinstimmend zu dem Schluss kommt, dass zu zögerliches Handeln Hunderte von Millionen Menschen gefährdet.

Wie kommt es zu diesem Kontrast? Warum wird Covid-19 als eine Gefahr identifiziert, die es rechtfertigt, Grundsätze und unsere Grundrechte plötzlich über Bord zu werfen, während beim Klima seit Jahrzehnten nichts geht? Warum sind die Leben gegenwärtiger und künftiger Klimaopfer so viel weniger wert als die von Menschen, die durch Covid-19 gefährdet werden?

Die erste Antwort darauf ist relativ naheliegend: Klimakatastrophen sind ein langfristiges Problem, während unsere politischen Systeme kurzfristig ausgerichtet sind. Wenn ein Drittel von Bangladesch in einigen Jahrzehnten überschwemmt sein wird, wenn große Teile des Mittleren Ostens und Afrikas durch Überhitzung nicht mehr bewohnbar sein werden und wenn auch die deutschen Wälder vollends vertrocknen, dann sind fast alle Politiker, die heute die Weichen stellen (oder eben nicht stellen), längst nicht mehr im Amt.

Die zweite Antwort reicht tiefer. Die Opfer des Klimachaos sind vor allem die ärmsten Menschen auf der Erde, insbesondere im Globalen Süden.
Das Corona-Virus dagegen macht vor den Schranken von Klasse und Nationalität nicht Halt.Auch reiche weiße Männer in den Industriestaaten sind gefährdet. Während Kameras rund um die Uhr Bilder von Corona-Intensivstationen senden und uns ein Gefühl von Weltuntergang vermitteln,schert sich um die vielen Millionen Bewohner:innen des Mekong-Deltas, denen bereits jetzt das steigende Salzwasser ihre Ernten zerstört, kaum ein Mensch.

Die Klimawissenschaft zeigt, dass die Industriestaaten in den nächsten zehn Jahren ihre Treibhausgasemissionen um 80Prozent senken müssen, um eine Chance zu haben, global unter 2 Grad zu bleiben und weitere Kippunkte im Erdsystem zu vermeiden. Dazu braucht es einen raschen, tiefgreifenden Umbau unserer gesamten Ökonomie. Entscheidend wird dabei sein, wie die umfangreichen Rettungspakete für die Wirtschaft, die derzeit verhandelt werden, aussehen. Werden Industrien wie die Flugzeug- und die Autobranche gerettet, um danach ihr Business as usual fortzusetzen? Oder werden die Gelder benutzt, um die nicht zukunftsfähigen Branchen zu konvertieren? Warum zum Beispiel nicht für die Mitarbeitenden von Airlines massiv neue Stellen bei der Deutschen Bahn schaffen,wo in den vergangenen Jahrzehnten Hunderttausende Arbeitsplätze abgebaut wurden? Warum nicht Rettungspakete für Autokonzerne daran koppeln, dass sie ihre Produktion, so rasch es technisch geht, auf Ein-Liter-Autos, kleine Elektrofahrzeuge und vor allem öffentliche Verkehrsmittel umbauen? Warum nicht massiv in die öffentliche Gesundheitsversorgung investieren, die lange kaputt gespart und privatisiert wurde, und damit auch für weitere Pandemien sowie für kommende Hitzewellen gerüstet zu sein? Und warum nicht, wie einst unter dem New Deal in den USA, Einkommen-und Vermögensteuern für die Reichsten auf 70 Prozent und mehr erhöhen, damit sie ihren fairen Anteil am gesellschaftlichen Umbau leisten?

All das ist keine Utopie. Aber es kann nur Wirklichkeit werden, wenn sich die Zivilgesellschaft aus der gegenwärtigen Schreckstarre befreit, um in die folgenreichen Entscheidungsprozesse der nächsten Wochen einzugreifen. Einen Shutdown der Demokratie darf es nicht geben. Im
Gegenteil: Jetzt ist die Zeit des Handelns.

     Fabian Scheidler ist freischaffender Publizist und Mitbegründer des unabhängigen Nachrichtenmagazins Kontext TV. Zuletzt gab er das Buch „Der Kampf um globale Gerechtigkeit“ (Promedia 2019) heraus.