Rohstofflieferketten – Transparenz von A bis Z mit Zertifizierung

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  • About the Project

Dieses Graswurzelprojekt entsteht im Kontext der in Gründung befindlichen S4F-Fachgruppe Rohstoffe. Kurzbeschreibung: Die Grenzen der Belastbarkeit unseres Planeten sind inzwischen überschritten und trotzdem fordert das kontinuierliche weltweite Wirtschaftswachstum immer mehr den Bedarf an Rohstoffen(DERA Rohstoffberichte). Dabei ist nicht die Verfügbarkeit von strategischen Rohstoffen, wie für erneuerbare Energien oder e-Mobilität kritisch, sondern die exponentielle Bedarfsnachfrage, sowie geopolitische Abhängigkeiten. Seltene Erden, Kobalt, Nickel, Kupfer, Eisen, Graphit und Lithium sind strategische Elemente und werden sowohl in extrem großen Bergbaubetrieben gefördert, als auch im sogenannten Kleinbergbau (Artisanal Mining ASM). Extremer Impact auf die Umwelt und im Sozialbereich sind dabei vielschichtige Konsequenzen. Heute wissen wir zu einem großen Teil, obwohl kompliziert nachzuverfolgen, wo Produkte oder Produktteile gebaut werden oder herkommen. Wenn es aber darum geht festzustellen, welche Rohstoffe in diesen Teilen stecken bzw. wo die benötigten Rohstoffe zur Produktion dieser Teile gefördert werden und unter welchen Umständen, dann „fliegen wir blind“. Die Nachverfolgung der Lieferketten vom Bergbaubetrieb zum Produzenten ist extrem schwer oder sogar durch Vermischung der Rohstoffe unterschiedlicher Betriebe gänzlich unmöglich. Dabei können z.B. Lieferungen von Kobaltkonzentraten aus „akzeptablen“, legalen Betrieben mit Konzentraten aus illegalen Abbauen oder dem Kleinbergbau mit Kinderarbeit von Rohstoffhändlern vermischt und somit die Quelle der Rohstoffe unkenntlich (gemacht) werden.
Auch wenn es erste erfolgreiche Programme wie ITSCI (Program for Responsible Mineral Supply Chains) für z.B. TTTs (Tin-Tungsten-Tantalum) gibt, so sind wir doch viel zu langsam in der Installation und em Monitoring von Programmen, die alle übrigen Rohstoffe betreffen.
Des Weiteren fehlt es an effektiven Kontrollmechanismen und Überwachung solcher Programme. Wir müssen bedenken, die Einführung und Umsetzung erfolgreicher Lieferketten Programme dauert Jahre, die Kontrolle und das Monitoring wird Jahrzehnte dauern. In der Zwischenzeit werden unsere Rohstoffe weiterhin auf konventionelle, unkontrollierte Weise produziert und gehandelt. Erfolgreiche Programme führen direkt zum nächsten Schritt der Zertifizierung von Betrieben und Material - fair - ökologisch - sicher. Dabei wird nicht die Wirtschaftlichkeit der Betriebe beeinflußt, sondern Im Gegenteil werden positive Einflüsse auf die Vermarktung und Marktakzeptanz erwartet.
Ein weiterer Aspekt ist der Ausbau der Rückgewinnung von Rohstoffen aus Recycling, also dem anzustrebenden Rohstoffkreislauf. Nur ein effizientes, wirtschaftliches Recyclingsystem wird zur Verlangsamung des Anstiegs an Bergbauproduktion führen. Auch hier gibt es bereits Projekte, die vielversprechend sind. Ein dringender Anschub dieser Projekte ist aber notwendig und Deutschland selbst scheint den Anschluss im Bereich Recycling zu verlieren. In Abfall und Elektroschrott stecken teils mehr wertvolle Stoffe, als z.Z. gefördert werden.
Dieses Graswurzelprojekt kombiniert Fachwissen aus den Bereichen Umwelt-Soziales-Energie-Klima-Rohstoff-Wirtschaft-Recycling. Die Fachgruppen Klima-Ernährung-Fakten Check-Ökonomie-Energie haben das gebündelte Wissen und die Datenbanken um dieses Projekt mit zu bearbeiten. Die FG Rohstoffe besitzt dazu die Kompetenz in Bezug auf Umsetzung von Monitoring, Gutachtertätigkeiten im Feld vor Ort. Durch jahrzehntelange Arbeit im Sektor Kleinbergbau, Bergbau in Verbindung mit Umwelt und Sozialverträglichkeit können wir darstellen, welche Lösungen auch tatsächlich umsetzbar sind.
Wir möchten dazu beitragen wissenschaftlich erarbeitete Lösungen zu dem Problem „in-transparente Rohstofflieferketten“ beizusteuern. Ziel wäre es, wirtschaftliche Modelle zur Transparenz von Rohstofflieferketten unter den Aspekten Umwelt- und Sozialstandards im Bergbau zu erstellen und somit die weitere Entwicklung des neuen Lieferkettengesetzes zu ermöglichen. Aus der Arbeit könnte ein Positionspapier mit detaillierten Ideen hervorgehen
Notizen: basierend auf ITSCI und dem Zertifizierung Program CERA sollte es möglich sein, das Graswurzelprojekt zeitlich begrenzt durchzuführen. Aus diesem Projekt könnten weitere Projekte wie Policies, Geoethik, Social Development in Mining etc pp vorgehen
Team:
Christian Masurenko chris@ecterra.de - Koordination, Mitarbeit
Mitarbeiter*Innen gesucht - Interessent*Innen bitte eintragen oder melden

Tags: Transparenz in der Wirtschaft, Entwicklungshilfe, Lieferketten, Rohstoff, Zertifizierung, Kleinbergbau, Sozialverträglichkeit, Monitoring, Lieferkettengesetz, Geoethik, Bergbau


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Created on: 11/24/2020
Last updated on: 01/25/2021

  • Contact

Location: Altenmarhorst

Project administrator:  Christian Masurenko

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