• (all day) (Europe/Berlin)

  • Frieden in Bewegung 2021 – zur richtigen Zeit
    Die NaturFreunde Deutschlands veranstalten im Zeitraum vom 12. Mai bis 4. Juli 2021 eine Friedens- wanderung. Unter dem Motto „Frieden in Bewegung“ wollen wir auf die aktuellen friedenspolitischen, gesellschaftlichen und ökologischen Entwicklungen aufmerksam machen. Dabei greifen wir die 125- jährige Tradition der NaturFreunde-Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Entspannung auf. Natio- nale Isolation wird durch das Aufkommen neuer Nationalisten, insbesondere der AfD, wieder ein attrak- tives politisches Konzept, und aktive Konflikte nehmen weltweit zu. Die fragwürdigen Waffenexporte Deutschlands in Konfliktgebiete und an Regime ohne jedes Menschenrechtsverständnis erreichen neue Rekordmarken.
    Die deutsche Bundesregierung muss sich deshalb endlich der Frage ihrer Verantwortung stellen. Und Verantwortung heißt auf keinen Fall Aufrüstung. Deutschland mit seiner Funktion als militärische Dreh- scheibe der NATO muss den aufkeimenden Aggressoren Einhalt gebieten. Viele Regierungen setzen wieder auf militärische Stärke und Konfrontation, wie man nun wieder am Beispiel des Ukraine-Konflikts sehen kann. Die deutsche Bundesregierung hat sich gegenüber der NATO zu dramatischer Aufrüstung verpflichtet, für die es keinen vernünftigen Grund gibt. Schon heute nimmt Deutschland Platz sieben bei den weltweiten Rüstungsausgaben ein, würde das 2 %-Ziel erreicht, wäre Deutschland auf dem unsin- nigen Platz fünf. Der globale Rüstungswettlauf gewinnt an Tempo. Steigende Rüstungsausgaben aber verschärfen Verteilungskonflikte und binden Ressourcen, die für die Bewältigung der Klimakrise ge- braucht würden. Mit dem Wachstum der Waffenarsenale wächst auch die Gefahr kriegerischer Ausei- nandersetzungen. Deshalb sind Entspannungspolitik, Abrüstung und Konfliktlösungsstrategien heute nötiger denn je! „Frieden in Bewegung“ setzt ein Zeichen für Frieden und Abrüstung. Mit jedem Schritt fordern wir, aus Verantwortung für Menschen und Natur die Gefahr durch tödliche Waffenarsenale zu verringern, anstatt sie weiter zu erhöhen. Wir NaturFreunde wollen das politische Versagen in der Frie- denspolitik nicht länger hinnehmen und rufen deshalb zur großen Friedenswanderung auf. „Frieden in Bewegung“ bewegt die Teilnehmenden und stärkt die Bewegung.
    Das gemeinsame Engagement in der Friedensbewegung wird heute erneuert. Friedensaktivismus wird wieder in die Gesellschaft getragen und mit neuer Energie belebt, denn Frieden ist keine Selbstver- ständlichkeit. Im Gegenteil, unser Jahrhundert droht zu einem Jahrhundert mit neuer Gewalt und erbit- terten Verteilungskämpfen zu werden, deshalb setzen wir uns ein, nach innen wie nach außen. Die
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    Friedenswanderung gibt uns die Chance, diese Botschaft durch Deutschland zu tragen, in große Städte, aber auch kleine Gemeinden. Wir wollen so viele Menschen wie möglich erreichen, um auch einen Dialog in der Gesellschaft auszulösen und das bestehende System der Militarisierung zu hinterfragen.
    Das Engagement für Frieden hat in unserem Verband eine lange Tradition. Schon in den 1950er-Jah- ren haben die NaturFreunde und insbesondere die Naturfreundejugend die Anti-Atomtod-Bewegung unterstützt und die Ostermärsche mitbegründet. „Frieden in Bewegung“ fordert, was schon diese Na- turFreund*innen forderten:
     eine globale Abrüstung
     das Verbot von Rüstungsexporten
     eine neue Friedens- und Entspannungspolitik
     eine atomwaffenfreie Welt
     das System der gemeinsamen Sicherheit
    Unser Ziel ist es, ein breites Friedensbündnis zu formieren und viele Menschen zu mobilisieren, die gemeinsam für eine friedliche, soziale und ökologische Zukunft durch die Bundesrepublik wandern. Während der einzelnen Etappen werden uns lokale Teilnehmer*innen und Wanderleiter*innen über die geografischen und geschichtlichen Gegebenheiten berichten und uns einen Einblick in die kulturhistori- sche Vergangenheit von Krieg und Frieden in Deutschland geben.
    Zusätzlich wird es Kundgebungen in allen größeren Städten entlang der Strecke geben. Die Friedens- wanderung steht in der NaturFreunde-Tradition des Sozialen Wanderns, denn während der Etappen wollen wir über die politischen, sozialen, kulturellen und naturwissenschaftlichen Themen unserer Ge- sellschaft diskutieren, um die herrschenden Verhältnisse zu überwinden. „Mit der Naturfreundebewe- gung wandert der sozialistische Gedanke in die Berge. Das ist die politische Auswirkung unserer unpo- litischen Tätigkeit.“ Frei nach dieser Aussage im „Naturfreund“ aus dem Jahr 1929 soll die Friedens- wanderung an die Kombination aus sportlicher Betätigung und politischem Aktivismus anknüpfen und Frieden als erstrebenswertes Ziel wieder in die gesellschaftliche Mitte rücken.
    Helft mit bei der Organisation von Veranstaltungen und bei der Mobilisierung der Teilnehmer*innen. Euer Engagement und eure Erfahrung bilden das Fundament dieses einzigartigen Ereignisses. Es ha- ben sich bereits zahlreiche Mitorganisator*innen gefunden, die mit ihrem beispiellosen Einsatz diese Wanderung ermöglichen.

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