• from 17:45 until 19:15 o'clock (Europe/Berlin)

  • Der Klimaweisenrat wird sich zum Thema Klimaschutz im Wohnungsbau positionieren und sucht zur Fundierung die Diskussion mit Akteuren der Stadt und Region. Neben Fragen zu bestehenden Klimaschutz- bzw. Energieeinsparstandards für Neubauten in der Region Hannover und deren Verankerung in Plänen und Verträgen sehen wir das Thema der energetischen Sanierung als zentral an, ebenso die flächensparende Siedlungsentwicklung (Bauen vorrangig im Bestand), die Förderung von grünen Infrastrukturen und das Thema Solarenergie bzw. solartechnische Anlagen.
    Folgende grundsätzliche Anforderungen sehen wir an das komplexe Thema Klimaschutz im Wohnungsbau gestellt und würden sie gerne mit Ihnen diskutieren:
    • Bestehende Klimaschutz- bzw. Energieeinsparstandards für sämtliche Neubauten in der Region Hannover, die über die gültige EnEV hinausgehen, sind beizubehalten bzw. auszubauen. Die Kommunen der Region Hannover sollen sich innerhalb des Jahres 2020 auf einen hohen Klimaschutz- bzw. Energieeinsparstandard für alle Neubauten verständigen. Die Standards sollen in Bebauungsplänen festgelegt und in privatrechtlichen Verträgen mit den Bauherren verankert sein.
    • Im Gebäudebestand sollen weiterhin energetische Sanierungen gefördert werden.
    • Auf allen Neubauten sollen Solarenergie-Anlagen installiert werden. Für die kommunalen Bestandsgebäude in der Region Hannover soll dies bis zum 31.12.2022 abgeschlossen sein (Auflagen bspw. durch Statik oder Denkmalschutz ausgenommen). Bei der Planung soll die Eigennutzung des Stroms als zentrales Thema bzgl. der Förderung von Photovoltaik berücksichtigt und bei der Installation die notwendigen Maßnahmen dafür mindestens vorbereitend überall ergriffen werden.
    • Klimaschutz in Bezug auf das Wohnen bedeutet auch eine Förderung grüner Infrastrukturen. Initiativen und Programme zur Förderung von Biodiversität im Wohnumfeld und im städtischen Raum sollten (weiter) gefördert werden, bspw. Gründächer mit Regenrückhaltung. Wir erachten entsprechende Auflagen insbesondere für Bauten mit Flachdächern für notwendig.
    • Innenentwicklung soll auch in der Region Hannover Vorrang vor Flächeninanspruchnahme in nicht-integrierten Lagen haben (Nachnutzung von Brachflächen, verdichtete Wohnformen Slogan: Mehr Raum schaffen ohne mehr Raum zu verbrauchen. Bei der Quartiersentwicklung ist darauf zu achten, dass Frischluftschneisen erhalten bzw. gefördert werden.
    Klimaschutz ist sozial ausgewogen zu gestalten. Die Steuerung der Flächennutzung ist nicht dem Markt zu überlassen. Die Stadt und die Region sollten sich proaktiv dafür einsetzen, den Trend zu mehr Wohnfläche/Kopf zu brechen, bspw. über Beratungsangebote oder Miet-/Wohnungsbörsen (Grundsätzlich sollte in allen Planungsebenen der Suffizienzgedanke berücksichtigt werden)
    • Um negative Effekte durch (weitere) Steigerung des MIV zumindest abzumildern, soll in Klimaschutzkonzepte für das Wohnungswesen das Thema individuelle Mobilität einbezogen werden. Für einen sinnvollen und wirkungsvollen Klimaschutz für und in der Region Hannover ist der Verkehr konsequent klimafreundlicher zu gestalten, dies umfasst eine konsequente Förderung des ÖPNV und des Radverkehrs in Stadt und Region, um Radfahren auch für Pendler auf weiteren Strecken attraktiver zu machen. Besonders in urbanen Gebieten mit gutem ÖPNV Anschluss sollten bei Neubauten die PKW-Stellplatzschlüssel zu Gunsten von komfortablen Fahrradstellplätzen verringert werden.
    Zum Ziel einer nachhaltigen Mobilitätswende für die Stadt und Region Hannover hat sich der Klimaweisenrat bereits positioniert (Anlage Statement Kuratorium). Darüber hinaus würden wir Sie bitten, sich Gedanken zu den folgenden drei Leitfragen zu machen:
    Persönlicher Zugang zum Thema Klimaschutz und Wohnen:
    -> Welche Themenschwerpunkte sehen Sie als zentral für die Region Hannover an?
    -> Wie schätzen Sie die Umsetzbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen in Ihrem Wirkungsfeld ein?
    Reflexion der gegenwärtigen Debatte um Klimaschutz und Wohnen (vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage und steigendem Druck auf Flächen):
    -> Welche neuen Ideen oder Initiativen begrüßen Sie, welche weitergehenden Ansätze würden Sie unterstützen?
    -> Was müsste sich ändern, um klimaneutrales Wohnen (in der/ für die Region Hannover) zu verwirklichen? Wo sind die Stellschrauben?
    -> Was würden Sie sich vom Klimaweisenrat wünschen? Gespräche am 16.12.2019: Herr Eretge (Gundlach), um 17:45 und Herrn Dr. Köhler (Transition Town) um 18:30

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