Das Trauma der Deportation, Rückkehr und Nichtrückkehr - die zweite Generation der deportierten Russlanddeutschen

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  • About the Project

Im Projekt werden Narrative über die Deportation von Russlanddeutschen erhoben. Das Trauma der zweiten Generation ist für die Analyse der gegenwärtigen Erinnerungskultur über den sowjetischen Terror von herausragender Bedeutung. Die Erinnerung ist eines der wichtigsten Einflussmittel auf die Herausbildung der nationalen Identität auf Grundlage persönlicher und familiärer Erfahrungen. In den drei Projektländern Russland, Litauen und Deutschland fehlt bisher die Analyse dieses Zusammenhangs.

Im Zentrum des Projekts steht das Familientrauma der zweiten Generation, sein Einfluss auf die Identitätsbildung fernab der Heimat und /oder bei Rückkehr in die Heimat, Bewältigungsstrategien und das Verhältnis zur Gesellschaft und dem Staat.

Dazu werden die Erinnerungen über die massenhaften Deportationen in der Sowjetunion in den Erzählungen der zweiten Generation dokumentiert und analysiert. Im Laufe eines Jahres werden Kinder, die mit ihren Eltern in die Verbannung gingen sowie in der Verbannung geborene Kinder in Litauen, Russland und Deutschland mittels biographischer Interviews befragt. Die Interviews werden einer wissenschaftlichen Vergleichsanalyse unterzogen und im Internet als Videos, Texte und Dokumente Forschern zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt. Der freie Zugang des erhobenen Materials soll eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sowjetischer Terror in den beteiligten Ländern ermöglichen. Das gilt insbesondere auch für Litauen, wo eine erhebliche russischsprachige Propaganda eine solche Auseinandersetzung behindert. Das bisher fehlende russischsprachige Interviewmaterial ermöglicht eine geschichtliche Aufarbeitung und die Analyse der Erinnerungskultur der Gegenwart. Erreicht werden soll die breite Öffentlichkeit, Lehrer_innen und Forscher_innen (Historiker, Soziologen, Politologen).

MEMORIAL Deutschland realisiert das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Informationszentrum Memorial St. Petersburg (NIZ) und Istorinie Atmintis (Vilnius).

Es wird vom Auswärtigen Amt Deutschland im Rahmen des Programms Östliche Partnerschaft und Russland gefördert.

Tags: Biographien, zweiteGeneration, Russlanddeutsche, Identitäten, 2018
Topics: Education and Communication


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Created on: 08/30/2017
Last updated on: 03/01/2022

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Project administrator:  Marit Cremer

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