• from 10:00 until 12:00 o'clock (Europe/Berlin)

  • Einerseits wurde in Ruanda nach dem Genozid 1994 politisch entschieden, die ethnisierenden Bezeichnungen der Bevölkerungsgruppen ‚Hutu‘ und ‚Tutsi‘ abzuschaffen und stattdessen alle Bürger:innen ‚Ruander:innen‘ zu nennen, um Friedens- und Versöhnungsprozesse in der Bevölkerung in Gang zu bringen. Andererseits wirken die Traumatisierungen und gegenseitige Schuldzuweisungen der Hinterbliebenen fort. Es besteht die Gefahr, dass durch unbewältigte vergangene und aktuelle Konflikte jederzeit neue Konflikte zwischen dem Staat und den darin beheimateten Kulturkreisen ausbrechen können. Um dem zu begegnen, finden gemeinwesenbezogene Projekte der Zusammenarbeit ehemaliger Konfiktparteien statt, die parallel Raum für Erinnerungsarbeit bieten. Hierbei wird auf Methoden zurückgegriffen, die bereits vor der Kolonisierung des Landes (durch Deutschland und Belgien) genutzt wurden, die u.a. dem Prinzip von Ubuntu folgen (‚I am because you are‘). Diese werden durch NGOs, christliche und universitäre Einrichtungen umgesetzt. Im Rahmen von Partizipativer Aktionsforschung wurden einige dieser Projekte von den Organisator:innen reflektiert. Daneben analysierten deutsche Sozialarbeitsstudierende nach ihrem Praktikum vor Ort ihre Erfahrungen vor dem Hintergrund postkolonialer Theorien, u.a. Critical Whiteness. In dem Methodenworkshop werden Ergebnisse dieser Graswurzel- und Bildungserfahrungen vorgestellt und können im Kontext weiterer Methoden von Versöhnung und Heilung diskutiert werden.
    Zoom-Link:
    https://fra-uas.zoom.us/j/5999750369

    Meeting-ID: 599 975 0369
    Meeting-Kennwort: 830838

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