Ersetzt das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit unsere Karte?

Nachdem es die Karte von morge mit all ihren Vorgängerversionen nun über 10 Jahre gibt, um das nachhaltige Engagement und die Transformationsbewegung sichtbar zu machen, kommt der Rat für nachhaltige Entwicklung, ein Gremium der Bundesregierung, zu der Erkenntnis, dass es sowas bräuchte ;) Es gibt sehr viel und gutes Engagement der Projektleiter und es wird immerhin eine "agile" Ausschreibung gemacht, die aber wegen dem Vergaberecht so kompliziert, umfangreich und doch nicht agil ist, dass es eine Hamburger Agentur gewinnt, die bisher zwar nie mit Karten, Nachhaltigkeit und geschweige denn Open source Projekten gearbeitet hat, aber scheinbar die besseren Angebote schreiben kann. So ist die WECHANGE eG zusammen mit der Karte von morgen leider nicht offiziell Dienstleister geworden um eine bewärte Idee größer zu machen, sondern ein komplett neues System muss programmiert werden.

Inzwischen ist das Nachhaltigkeitswerk gestartet, hier ist die Karte: https://gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de/app...

Dennoch haben wir das Projekt wohlwollend begleitet,

  1. weil wir es natürlich grundsätzlich begrüßen, wenn sich die Regierung für nachhaltige Entwicklung einsetzt, und wir hier wirklich alle Kräfte brauchen.
  2. weil wir durch die Weitergabe unserer 30.000 Einträge an das Gemeinschaftswerk unter ODbL-Lizenz sicherstellen können, dass auch deren Datenbank nicht doch am Ende von irgendwelchen "Strategen" oder bei einem Regierungswechsel wieder closed source wird. https://twitter.com/kartevonmorgen/status/15595...
  3. und nicht zuletzt, weil wir das gar nicht als Konkurrenz zur Karte von morgen sehen, sofern das Gemeinschaftswerk sein Versprechen hält und eine Datenschnittstelle mit der Karte von morgen programmiert.

Das gemeinschaftswerk wird nähmlich allein von einer Redaktion betreut und bei jedem Eintrag muss die Initiative/Unternehmen, welches Kartiert wird, als auch die Redaktion eine Freischaltung machen. Dass heißt unsere über 1000 regionale und thematische Partner der Karte von morgen können mit dem Gemeinschaftswerk so überhaupt nichts anfangen. Dort gibt es keine Hashtags und keine flexibilitäten und alles ist auf die SDGs ausgerichtet, was für die Endnutzer nur in den seltesten Fällen eine sinnvolle Kategorisierung ist.
So wird es die Karte von morgen weiterhin brauchen, die Datenaktualität können wir aber gemeinsam besser garantieren!

Eure Solidarität und Unterstützungsbereitschaft, die wir daran spüren, dass immer noch Initiativen und Partner auf uns zukommen, und fragen, ob das nicht unfair sei, wenn jetzt der Staat eine Konkurrenzplattform aufbaut, berührt uns sehr und es macht Hoffnung, dass wir hier wirklich etwas bewegen können und als kritische Zivilgesellschaft als correctiv bereit stehen.

euer Helmut

    1. 4 Comment
  • Hartmut Schäfer

    ... viele Köche verderben den Brei ... oder: ... Wettbewerb schafft Innovation ...
    Lieber Helmut, ich finde es immer wieder schade, wenn engagierte Menschen nicht zusammen spannen und versuchen, gemeinsam mehr zu erreichen - mehr für die Welt, wie wir sie uns gestalten wollen: sozial, gerecht, ökologisch, transpanent, .... Am Ende menschelt es immer irgendwo und dann gibt es Konkurrenz. In diesem Fall schade für die, die jetzt wieder einen Aufwand machen müssen, sich in diese Karte einzutragen, um in der RENN-Community sichtbar zu sein - anstatt dass sie ihre Kräfte und Zeit für Besseres einsetzen. Die Daten von unseren Initiativen, die auf der Karte von morgen sind, sehe ich nämlich nicht hier, auch wenn du von einer Schnittstelle sprichst. Sind die dann an der Redaktion (Zensur?) hängen geblieben?
    Persönlich finde ich den Ansatz der Karte von morgen immer noch richtig, wichtig und überzeugend. Eine bessere Lösung habe ich nicht gefunden. SDG Icons zu Initiativen zu puzzeln wird die Welt nicht bewegen - aber es ist nun mal der Sensibilisierungs-Ansatz der Bundesregierung.
    Nur Mut, Helmut! Danke für Deine & Eure Arbeit!
    Hartmut

  • Helmut Wolman

    Ja, evtl. hat deren Redaktion nicht alle von uns gelieferten Initiativen importiert.
    Aber jede Initiative muss auch nochmal selbst der Veröffentlichung zustimmen. Das werden auch die wenigsten tun.